Diese drei Lektionen habe ich auf dem Street photography Workshop gelernt

Biennale für Frauenfotografie in Mantua

Vor drei Monaten war ich in Mantua zu einem eintägigen Workshop über Street Photography. 

Mit Kindern, Wohnmobil und Ehemann. 

 

Nachdem ich das Kursprogramm gesehen hatte, dauerte es einige Tage, bis ich mich entschieden hab, den Kurs zu buchen. 

Street Photography… rausgehen und völlig fremde Menschen fotografieren. 

Ich, die schon zu Beginn meiner Karriere als Fotografin auf Hochzeiten Angst davor hatte, Gäste zu fotografieren, die mich nicht kannten. 

Geschweige denn Menschen auf der Straße!

Aber am Ende hat mich genau das überzeugt. Raus aus der Komfortzone!

 

Außerdem ist die Fotografie von Frauen unterrepräsentiert und wird oft mit Stereotypen belegt. Die Biennale ist eine super Gelegenheit, wichtige Projekte von Fotografinnen aus der ganzen Welt sichtbar zu machen. Und ich wollte sie besuchen!

Street Photography in Mantua Frau mit Hunden

Der Workshop fand während der Biennale für Frauenfotografie in Mantua statt, wo einen Monat lang fotografische Veranstaltungen, Ausstellungen und Workshops stattgefunden haben. Die Lehrerin von meinem Workshop, Betty Colombo erzählt in ihrer Ausstellung “Repair” über das Reparieren; das Reparieren des Fehlers, um zu bewahren statt zu verändern. In vier Serien wird die Geschichte eines vom Feuer betroffenen Gebiets, einer Lungentransplantation, der Rettung eines Tieres und einer plastischen Operation nach einer Verbrennung erzählt. 

 

Aber die Aufgabe des Kurses war nicht, über long-term Projekte zu sprechen, sondern Mantua in vier Stunden zu fotografieren. 

 

“Finde ein Thema, das du entwickeln willst, und bringe etwa hundert Fotos mit.” 

 

Auf Leute zugehen, mit ihnen reden, sie bitten, sie zu portraitieren oder heimlich Fotos zu machen.

Was ich dabei gelernt habe:

 

Ich muss zugeben, dass die erste Stunde in Mantua hart war! Ich hatte das Gefühl, dass mich alle (böse :P) anstarren und ich hatte nicht den Mut, fremde Menschen anzusprechen.

Nach der ersten Stunde wurde ich langsam lockerer und hab versucht, die Aufgabe vernünftig zu sehen. 

Wie kann ich auf Menschen zugehen, ohne mich unwohl zu fühlen? Wie könnte ich mich ein wenig entspannen? 

 

Wie ich es immer tue, wenn ich Familien fotografiere, suchte ich nach Gemeinsamkeiten mit den Menschen, die ich fotografieren wollte. Das Gespräch beginnt dann vielleicht mit “Was für ein schöner Hund! Ich habe auch zwei in der Toskana! Ich nehme an einem Fotokurs teil. Darf ich ein paar Fotos von dir machen? Im Gegenzug hinterlasse ich dir meine Visitenkarte und schicke dir das Foto per E-Mail!”. Und rate mal, was passiert ist? Alle Leute, die ich fotografieren wollte, haben sich fotografieren lassen und waren sogar dankbar für die Möglichkeit, professionelle Fotos zu bekommen! 

Lektion Nummer 1: Manchmal sind die Dinge nicht so wie ich sie mir vorstelle, sondern es sind meine Ängste die da sprechen und nicht die Realität.

Als wir eine halbe Stunde früher in den Klassenraum zurück kehrten um die Fotos zu importieren, war es an der Zeit eine Auswahl vorzubereiten, die wir der Gruppe zeigen konnten. 

Und hier ist die Bestätigung für das, was Marcia und ich in unseren Kursen lehren, und die zweite Lektion für mich:

Lektion Nummer 2: Wenn du eine Serie zeigen willst ist es wichtig, dass du dir überlegst was die Menschen, die unsere Fotos betrachten, fühlen und verstehen sollen.

In meinem Fall die Freundlichkeit und Geselligkeit der Mantovanier.

Am Ende des Kurses wurden auch die Portfolios besprochen. Es ist immer eine wundervolle Möglichkeit zu lernen und sich weiter zu entwickeln, wenn man die Möglichkeit hat, konstruktive Kritik an den eigenen Fotos zu bekommen und auch den Bildbesprechungen zu den Bildern anderer zuhört. Außerdem kann es dir die Augen öffnen, wenn du deine Fotos von Fotografenaus einem anderen Genre besprechen lässt.

Foto von Frau im Café bei Workshop Street photography
Foto von Frau im Café bei Workshop Street photography

Die Dritte Lektion die ich gelernt hab: Denke daran, jährliche Portfoliobesprechungen auch von Fotografen aus anderen Bereichen zu buchen zu denen du aufschaust!

Am Ende des Tages bin ich nach Hause (nein, zurück zum Camper!) gekommen, mit einem Gefühl der Dankbarkeit für all das, was wir sogar an nur einem Tag lernen können,, wenn wir uns mit den richtigen Leuten umgeben.

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