WAS BRAUCHE ICH FÜR EINE AUSRÜSTUNG ALS PROFESSIONELLE FAMILIENFOTOGRAFIN?

Welche kamera für Familienfotos

Wir sind bei Weitem keine Technikfreaks, ganz im Gegenteil (wenn ihr wüsstet). Wir haben nie die neuste, tollste, teuerste Ausrüstung und wie sind der Überzeugung, dass wir die Bilder mit der eigenen Vision und dem Gespür für den Moment machen, egal mit welcher Technik. Einige unserer Lieblingsbilder sind jedes Jahr die Gewinner der „Cell phone only“ Kategorie beim documentary family award.

Und das ist ja sozusagen der Beweis, dass es keine großartige Kamera braucht für großartige Bilder!

Dennoch gibt es einige Dinge, die sich für uns in den letzten Jahren als Familienfotografinnen und Geburtsfotografinnen bewährt haben und da wir oft danach gefragt werden, kommen nun unsere Tipps für eure erste Ausrüstung, wenn ihr euch als Familienfotografin selbstständig machen möchtet.

Wenn du gerade erst anfängst, lass dich bitte nicht einschüchtern! Wir fotografiere seit mehr als 10 Jahren und wir habe diese Sachen Schritt für Schritt gekauft. Manche Dinge sind für uns unverzichtbar, andere sind ein Nice-To-Have. So oder so, es ist kein Klischee zu sagen: DU, deine Augen, dein Kopf und dein Herz machen die Fotos, nicht deine Ausrüstung!

Welche Kamera bei schlechten Lichtverhältnissen? Eine Vollformatkamera!

Für eine Vollformatkamera spricht vor allem, dass sie lichtstärker ist als die meisten anderen digitalen Kameras, was in vielen Kinderzimmern von Vorteil ist.

Eine Kamera mit Vollformat kann locker mit einem ISO 6.400 (und oft noch vieeel höher) schrauben, ohne dass es Abstriche bei der Bildqualität geben würde (kein Rauschen!). In Schwachlicht-Situationen wie in Innenräumen im Winter sind die Vorteile einer Vollformatkamera sehr deutlich!

Aber auch die vielen Pixel mehr haben natürlich Vorteile: Fotos wirken strahlender, Details fülliger und Farben natürlicher. Außerdem ist bei einer Vollformatkamera die Schärfentiefe geringer, was bedeutet, dass man stärkere Unschärfeübergänge hat (ein Objekt ist scharf, der Rest verschwommen), was viele für die künstlerische Umsetzung ihrer Bilder sehr schätzen.

Wir haben beide zum Beispiel die Nikon D750 gehabt haben, eine Spiegelreflex Vollformatkamera, die noch relativ niedrigpreisig ist im Vergleich zu den meisten anderen Vollformatkameras. Wir haben auch schon viele Geburten mit sehr wenig oder fast keinem Licht fotografiert und sind sehr glücklich mit ihr. Sie ist aber groß und es gibt viele Alternativen – lasst euch da einfach in einem lokalen Geschäft beraten, probiert aus und achtet darauf, wie euch die Kamera in der Hand liegt!

Wir benutzen mittlerweile die wirklich großartige spiegellose Kameras mit Vollformatbildsensor,  die Sony 7m3 E-Mount und Sony 7 IV. 

 

Tipp: eine Sache finden wir bei einer Kamera noch wichtig, außer dass sie euch gut in der Hand liegt und Lichtstark ist: sie sollte zwei Speicherkartenfächer haben.

Sony Alpha 7 III, ISO: 10.000

Welches Objektiv als erstes kaufen? Investiere in lichtstarke Objektive für deine Vollformatkamera

Die meisten kaufen ein Kamera-Objektiv-Set, wenn sie sich das erste Mal eine „richtige“ Kamera kaufen. Die Objektive, die hier meistens in der Kombination dabei sind, sind aber selten wirklich gute Objektive. Deswegen würde ich unbedingt empfehlen, einen Kamerabody und ein oder zwei einzelne Objektive dazu zu kaufen.

Festbrennweite 35mm oder 50mm

 

Die Objektive sollten lichtstark sein, da du in der ungestellten Familienfotografie ja mit dem Licht arbeitest, das vorhanden ist und gerade innen ist es oft dunkel. Ob ein Objektiv lichtstark ist, erkennst du an der Blendenzahl – bei jedem Objektiv wird die maximale Blende angegeben. Lichtstark nennt man Objektive, bei denen dieser Wert bei 2,8 oder drunter liegt.

Wir würden aber unbedingt ein Objektiv empfehlen, dass 1,8 oder 1,4 als Blendenangabe hat.

 

Also je kleiner die Zahl ist, desto mehr Licht lässt das Objektiv in die Kamera!

Außerdem würden wir unbedingt eine Festbrennweite empfehlen, also ein Objektiv, mit dem man nicht zoomen kann, sondern das immer gleich weit entfernt ist. Zum einen bekommt man hier wirklich sehr hochqualitative, lichtstarke Objektive für einen sehr guten Preis (man kann für Objektive leicht sehr viel mehr ausgeben als für die Kamera selbst), und zum anderen ist es gerade für den Anfang einfacher, gute Bilder mit einer Festbrennweite zu machen. Man wird weniger von der Möglichkeit zu zoomen abgelenkt und kann sich voll und ganz darauf konzentrieren, das Bild mit dem festen Bildausschnitt zu komponieren.

Klassische Festbrennweiten-Objektive, die sehr lichtstark sind und sich super für die natürliche Familienfotografie eignen, sind das 50mm 1,4 (ein klassisches Porträt-Objektiv) und das 35mm 1,8 oder 35 1.4 (etwas weiter weg, also mehr im Bildausschnitt).

Beide sind sehr hochqualitative Objektive, beide sind großartig darin zum Beispiel ein Kind vom Hintergrund zu isolieren (also das Gesicht scharf und der Hintergrund unscharf), und beide werden euch von Anfang an viel Freude bringen werden, versprochen!

Nikon 750, Sigma Art 35 mm

50 mm Objektive

Nikon 750, Nikon 50 mm

Welche Speicherkarten sind für Fotos am besten?

Bei Speicherkarten richten wir uns ganz einfach nach Tests und Bewertungen auf Portalen wie Chip und Stiftung Warentest – so zumindest wenn wir neue kaufen.

Worauf sollte man achten beim Speicherkartenkauf?

 

Die Geschwindigkeit erkennt ihr an der Bezeichnung „Class“ oder „Geschwindigkeitsklasse“. Achtet hier darauf, dass die Karte hier eine 10 hat.

Auch wichtig für die Schreibgeschwindigkeit ist der Begriff 95 MB/s oder 80 MB/s, der auch auf SD Karten zu finden ist. Achtet hier darauf, dass die Zahl über 80MB/s liegt.  Chiara nutzt hat Karten mit 64 GB und einer Schreibgeschwindigkeit von 170MB/s und sie findet sie perfekt für Videos und zur Nutzung des zweiten Kartenschachts als Backup. Warum nicht 128 GB? Sie mag es nicht, einen ganzen Tag lang zu fotografieren oder mehr als eine Foto Session auf nur einer Karte zu haben (auch wenn es ein Backup davon gibt) und sie teilt die Arbeit lieber auf mehrere Karten auf. Marcia mag lieber die großen mit 128 GB, sie hat lieber alles beisammen auf einer Karte.

Für die Speicherkapazität würden wir mindestens 32 GB nehmen – vor allem wer in RAW fotografiert (und das sollte jeder!) oder sogar auch filmt.

Tipp: Übrigens sollte man die Bilder auf der Karte nie am Computer löschen! Am sichersten ist es, wenn man die Bilder auf einer externen Festplatte und dem Computer gesichert hat (also doppelt) und die Bilder dann in der Kamera löscht, in dem ihr auf „Speicherkarte formatieren“ geht.

Eine Kameratasche oder ein Rucksack

Wir haben verschiedenste Kamerataschen ausprobiert. Mittlerweile sind wir bei einem sehr großen, sehr teuren Kamerarucksack, in dem das ganzen Equipment, der große Laptop und Gepäck passt. Der Rucksack hat einen richtig gut gepolsterten Rücken und sowohl Brust als auch Hüftgurte, was sehr hilft, wenn wir auf Fotoreise sind und immer und überall unsere schwere Kameraausrüstung dabei habe.

Diesen Rucksack nutzen wir aber tatsächlich nur für Reisen, weil er für einzelne Shootings einfach viel zu groß ist!

Marcia hat sich eine kleine Kameratasche gekauft, die sie auf Spaziergänge oder zu Familienshootings in der Nähe mitnehmen kann, ohne immer mit dem großen Rucksack wie ein Tourist auszusehen.

Chiara mag sehr  den CamPro Rucksack von Venque. Er ist stilvoll, er sieht nicht wie eine Kameratasche aus ( tschüss hässliche Rückenkamerataschen) und die Leute denken nicht, dass er mit teurer Ausrüstung voll ist. Er bietet Platz für ein 15-Zoll-Notebook, Kamera plus Objektive und persönliche Dinge auf der Oberseite.

Es gibt auch Einsätze, die die Kamera schützen und die man einfach in die normale Tasche machen kann. 

Tipp: Wir finden es immer gut, wenn Kamerarucksäcke und Kamerataschen nicht so aussehen, als ob sie die ganze Fotoausrüstung beinhalten. Erstens ist das ja wie ein Kleidungsstück, das wir tragen und mit dem wir uns auch optisch wohl fühlen möchten und zweitens muss ja nicht gleich jeder sehen, dass unser wertvolles Equipment in der Tasche ist…

Die-perfekte-Kameratasche-für-Fotografen-Fotografin-Freiburg-Marcia-Friese-13

Ein nettes extra: einen Kameragurt

Ok, das ist wirklich nichts, was man absolut braucht, und schon gar nichts Technisches. Aber Marcia hat sich diesen wunderschönen Kameragurt von Epiphanie gekauft und sie ist so glücklich damit. Und da sie ihre Kamera so gut wie immer umgehängt hat, stand da meistens groß „NIKON“ in Neongelb auf ihrer Brust. Nach all den neongelben-Nikon-Jahren finden wir es wirklich befreiend, nun mit meinem neuen, wunderschön bestickten Kameragurt herum zu spazieren.

Chiara findet Stoff Kameragurte am besten. Sie sind weich am Hals und sie benutze sie als Videostabilisator.

Tipp: Wenn der Gurt breit und angenehm ist, bekommst du viel weniger Rücken- und Schulterschmerzen vom vielen Kamera tragen!

Ausrüstung für Familienfotograf

Und hier nochmal die Kameras und Objektive, die wir haben oder besessen haben und uns gefallen haben:

Kameras:

 

Nikon D750: Es ist eine sehr gute, sehr Lichtstarke Vollformat Spiegelreflexkamera, mit der wir beide viele Jahre Familien und auch Geburten fotografiert haben. Preis Leistung ist bei dieser Kamera nicht zu schlagen!

Nikon D850: Die Nikon D850 ist eine hochwertige Vollformat-Spiegelreflexkamera mit einer Auflösung von 45,7 Megapixeln, exzellenter Bildqualität und vielseitigen Funktionen.

Sony Alpha 7M3 E-mount Vollformat. Sehr viel leichter als die Spiegelreflexkameras und für uns sind vor allem die Möglichkeit in Echtzeit über den Bildschirm zu fotografieren und scharf zu stellen, der Autofokus und die hohe Isoauflösung überzeugend!

Sony Alpha 7M4 E-mount Vollformat ist eine Investition aber der automatische Augen-Autofokus ist vor allem in Verbindung mit den G-Master Objektiven unvergleichlich gut. Allerdings sind auch die zwar von fantastischer Qualität aber auch vom Preis her definitiv im Profibereich anzuordnen.

Objektive:

 

Für Sony:

Dazu unsere “immer-drauf” Empfehlungen für 50mm und 35mm Objektive:

Sony 50mm 1.2. Ganz besonders Lichtstark mit bisher nie da gewesenen f1:1,2 das 50mm G-Master.

Sony 50mm 1.4 Klassisches Portrait Objektiv 50 mm  1:1,4 Festbrennweite und sehr Lichtstark.

Oder das Sony 55 1.8 etwas weniger Lichtstark aber dafür günstiger und leichter.

Das 35mm 1:1,4 für Bilder mit mehr Umgebung und sehr nützlich z.B. in kleineren Räumen.

Auch in 1.8 verfügbar. Sony 35mm 1.8

Sony 24mm 1.8 Nicht gleich als erstes aber ein gutes Objektiv, dass für Bilder mit mehr Umgebung, also ein ultraweitwinkel in dem wir sehr viel Umgebung mit aufs Bild bekommen ist das 24mm 1,8.

Für Nikon:

Nikon 50mm 1.4: Das Nikon 50mm 1.4 ist ein herausragendes Objektiv. Mit einer Lichtstärke von 1.4 ermöglicht es eine wunderschöne Hintergrundunschärfe und erzeugt eine angenehme Atmosphäre in den Aufnahmen. Es liefert außergewöhnliche Schärfe und eignet sich perfekt für natürliche und ungestellte Familienporträts.

Sigma Art 35mm 1.4: Das Sigma Art 35mm 1.4 ist ein ausgezeichnetes Objektiv für die dokumentarische Familienfotografie. Mit einer Lichtstärke von 1.4 liefert es beeindruckende Bildqualität, Schärfe und Farbwiedergabe. Es ermöglicht es, die Umgebung und Interaktionen der Familienmitglieder in lebendigen Bildern festzuhalten. (Chiaras Favorit mit der Nikon!)

Nikon 135mm Makro 2.8: Das Nikon 135mm Makro 2.8 ist ein vielseitiges Objektiv für die dokumentarische Familienfotografie, insbesondere für Nahaufnahmen und Detailaufnahmen. Mit einer Brennweite von 135mm ermöglicht es einen größeren Arbeitsabstand und erfasst feinste Details mit hoher Schärfe. 

AKKU

Für Sony: Akku Sony NP

Extra: Mac Book Pro. Wir arbeiten mit einem MacBook Pro und sind äußerst zufrieden damit!

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