Die besten Kameraeinstellungen um Babys zu fotografieren
Die besten Kameraeinstellungen um Babys zu fotografieren. So meisterst du den manuellen Modus und das Belichtungsdreieck von ISO, Blende und…
Dieser Post ist für alle, die sich für die dokumentarische Familienfotografie interessieren. Sei es, ob du bereits Fotografin in einem anderen Genre bist, schon Familienfotografin bist und deine Familien anleitest, oder noch keine Fotografin bist und es gern werden möchtest.
Die dokumentarische Familienfotografie richtet sich nach den ethischen Grundlagen der Reportagefotografie.
Bilder zu machen, die ihnen in vielen Jahren in Erinnerung rufen, wie sie geliebt, gelacht und ja, auch geweint haben.
Wenn du dich für die dokumentarische Herangehensweise interessierst, ist vielleicht mein Blogbeitrag „Was ist dokumentarische Familienfotografie“ etwas für dich.
Dieser Tipp ist die Grundlage für dokumentarische Familienbilder. Wenn wir verinnerlicht haben, dass der echte Moment das Wertvollste ist, das wir mit unserer Kamera einfangen können, dann liegt dieser Tipp nahe. Aber für viele Fotografinnen ist es schwer, garnicht einzugreifen oder die Situation „vorzubereiten“, gerade wenn sie aus einem anderen Genre der Fotografie kommen, die davon lebt, die Situation zu „gestalten“.
Und auch das Chaos im Hintergrund, der Fleck auf dem T-Shirt und die Mickey Mouse Tasse, die so garnicht unseren Geschmack trifft, aber vielleicht eben die allerliebste Lieblingstasse ist, aus der jeden Morgen die Milch getrunken werden muss, gehören dazu. Wir nehmen also auch nichts aus dem Bild, weil es vielleicht nicht unseren ästhetischen Geschmack trifft, sondern sehen, dass all diese Details die Geschichte erzählen.
Dies ist vielleicht der für mich wichtigste Ratschlag an alle, die natürliche Kinderfotos und Familienfotos machen möchten. Denn das erste, worauf ich achte und was ein richtig gutes Bild für mich zu einem richtig guten Bild macht, ist der Moment.
In der dokumentarischen Familienfotografie müssen wir uns in Geduld üben, dass sich die Momente entfalten, die wir festhalten möchten. Manchmal müssen wir einer Situation sehr lange beiwohnen, bis der kurze Augenblick kommt, in dem wir die Geschichte in einem Bild erzählen können – in dem Emotionen, Handlung und Bildaufbau so ineinander greifen, dass wir in nur einem Bild etwas über Beziehung erzählen können
Deine Kamera immer griffbereit zu haben, ist sehr hilfreich, wenn du dokumentarische Kinderfotos machen möchtest. Wie schon gesagt, sind es oft nur kurze Momente, die das eine, großartige Bild ergeben, aber diese Momente passieren im „Dazwischen“ und sind nicht planbar. Und oft passieren sie garnicht, wenn du deine Kamera vor dem Gesicht hast, sondern nur, wenn die Familien gerade vergessen, dass du eigentlich fotografierst.
Manche Situationen dauern auch länger an, wie zum Beispiel beim Vorlesen. Aber auch hier müssen wir nur wenige Male abdrücken um die Situation in Bildern zu erzählen.
Sondern können die Kamera herunter nehmen und vielleicht noch auf den einen Moment warten, in dem die Kinder mit großen Augen das Elternteil anschauen, wenn gerade die besonders spannende Stelle kommt (oder wie beim Bild oben die Seite mit dem Lieblingsbagger). Wo wir wieder bei meinem 2. Tipp wären: sich in Geduld üben und auf den richtigen Moment warten!
Dieser Tipp mag nach Hokuspokus klingen, ich meine es aber ganz ernst: wenn wir lernen Situationen vorher zu sehen, können wir bessere Bilder machen. Da wir in der dokumentarischen Familienfotografie nicht eingreifen, können wir nicht beeinflussen, dass die Kinder in den Ecken mit dem schönsten Licht spielen oder vor den Hintergründen, die das Bild am schönsten Rahmen würden.
Und hier kommt der Hokuspokus ins Spiel: Wenn die Kinder gerade im Wohnzimmer in der dunkelsten Ecke spielen und in der anderen Ecke ist ganz wundervoll magisches Licht. Dann warten wir ab und haben eine Vision von einem Bild in genau diesem magischen Licht. Und wenn sich das Kinderspiel dann in dieses Licht bewegt, dann sind wir bereit genau dieses eine, großartige Bild zu machen, das wir vorher gesehen haben.
Dieses eine großartige Bild können wir aber nur machen, weil wir vorher gesehen haben, dass sich die Kinder in ihrem Spiel irgendwann dorthin bewegen würden. Und wir haben alle Vorkehrungen getroffen, wie uns so zu positionieren, dass wir genau in diesem Moment schon an genau der richtigen Position für genau den richtigen Bildausschnitt gewesen sind.
Ich habe zum Beispiel so einen magischen Lichtstrahl in meinem Flur. Er kommt einmal am Tag zu einer bestimmten Uhrzeit. Manchmal sitze ich zu dieser Uhrzeit in meinem Flur und warte darauf, dass eins meiner Kinder durch den Flur huscht um genau dann auszulösen, wenn es diesen magischen Lichtstrahl durchquert. Eigentlich garnicht so viel Hokuspokus, aber magisch allemal, oder?
(Oder wie beim Bild oben: das Kind saß auf dem Boden und ich wusste, die Mutter würde ihn gleich hochnehmen und trösten und auf diesen Moment der Nähe habe ich gewartet).
Weil wir die Szene, die wir fotografieren, ja nicht gestalten, müssen wir mit dem arbeiten, was sich ergibt. Aber nur, weil wir das Bild nicht komplett gestalten, weil wir die Szene nicht geschaffen haben, heißt das noch lange nicht, dass ein dokumentarisches Bild kein künstlerischer Gestaltungsprozess ist!
Und all diese Aspekte integrieren wir in unsere kreative Entscheidung in Hinblick darauf, die Geschichte am besten erzählen zu können.
Immer wenn wir uns sehr darauf konzentrieren, den richtigen Moment zu erwischen, passiert es leicht, den Fokus nur auf dem Geschehen zu haben. Ich sehe oft dokumentarische Familienreportagen, in denen nur sehr volle Bilder sind, die sich auf die Interaktion der Personen richten.
Mir hilft es oft, den Weißraum in den Bildern zu suchen um bessere Bilder und abwechslungsreiche Familienreportagen zu machen. Und ich genieße es immer, wenn in Familienreportagen zwischendurch auch Bilder mit viel Weißraum sind. (Weißraum bedeutet nicht zwangsläufig eine weiße Fläche im Bild, sondern eine Fläche ohne Information – es kann auch blauer Himmel, schwarzer Schatten oder eine unscharfe Fläche sein.)
Die Details sind gerade in der dokumentarischen Familienfotografie so, so wichtig!
Sei es die ausgestreckte Kinderhand gefüllt mit Kinderschätzen, Lieblingsspielzeug, Babylocken oder die kleinen Szenen in der Wohnung, die vom Kinderspiel erzählen. Vergesst nicht diese Details aufzunehmen und euer Sehen zu schulen, die Geschichten in den Details zu entdecken!
Dieser Tipp ist eher eine Regel als ein Tipp, denn wenn wir unsere Bilder „dokumentarisch“ nennen, dürfen wir sie nicht so bearbeiten, dass wir die Geschichte verändern.
Natürlich können wir unsere Farbbearbeitung machen und auch dezente Aufhellung oder Abdunklung ist in Ordnung. Aber Finger weg von Photoshop und richtiger manipulativer Bildbearbeitung, die Dinge hinzufügt oder wegnimmt. Wie schon gesagt, die dokumentarische Familienfotografie richtet sich nach den ethischen Regeln der Reportagefotografie und hier geht es darum, die Wahrheit abzubilden.
Wenn wir eine Familie dokumentieren und ihre Familiengeschichte in Bildern erzählen möchten, hilft es auch weit weg zu gehen und die ganze Szene zu zeigen. Das Haus, den Garten, alle Menschen und wie sie in der Situation interagieren (oder nicht interagieren) zu zeigen.
Das bringt nicht nur Abwechslung sondern hilft auch, die Geschichte der Familie zu erzählen.
Der erste Schritt, den ich allen empfehlen möchte, die sich für dokumentarische Familienfotografie interessieren ist, die Kamera im manuellen Modus bedienen zu lernen.
Ich weiß, das ist etwas, das viele abschreckt aber es gibt viele tolle Kurse und Onlineangebote, mit denen du einfach lernen kannst, deine Kamera im manuellen Modus zu bedienen. (Spoiler: in ein paar Monaten wird ein neuer Workshop von mir und Chiara für Fotografenanfänger/Eltern veröffentlicht!)
Gerade wenn du abwechselnd dokumentarische Portraits mit offener Blende fotografierst (für unscharfem Hintergrund) und dann die Umgebung scharf um die Geschichte zu erzählen mit geschlossener Blende, dann hilft es dir enorm, wenn du deine Kamera ohne viel Nachdenken im manuellen Modus beherrscht. Und dafür hilft wohl vor allem nur eines: immer und überall im manuellen Modus fotografieren!
Dann ist sicher Chiara und mein Onlinekurs über dokumentarische Familienfotografie das Richtige!
Hier findest du alle Informationen zu unserem Fotokurs über Familienfotografie.
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